Fundament THEORIE

oder die klare Sicht auf die Dinge

Praxis über alles - auch dies ist ein Ruf unserer Zeit. Die Theorie hingegen ist etwas Verstaubtes, bestenfalls für den akademischen Elfenbeinturm. Ich sehe das nicht so.
„Theoria“ Im Altgriechischen bedeutet „Die klare Sicht auf die Dinge.“ Damit ist eigentlich schon vieles gesagt. Ein guter theoretischer Background verstellt nicht den Blick auf die Realität, sondern erhellt eben diesen.

Sigmund Freud ist für mich nach wie vor ein Meilenstein des abendländischen Geisteslebens. Da ich selbst kein ausgebildeter Psychologe bin, orientiere ich mich auch mehr an seinen validen Aussagen zur Kulturkritik als zu seine Pionierleistungen  in der Psychologie.

James McGregor Burns und James David Barber wiederum sind Pioniere der Leadership-Forschung, die auch in meinem eigenen Universitätsstudium von zentraler Bedeutung war. Beide liefern Einordnungs-Schemata für Führungspersönlichkeiten, welche die Dimensionen Charakter und Umfeld sinnstiftend in Bezug bringen.
Und die vielleicht vermeintlich am meisten theoretische aller Wissenschaften, nämlich die Philosophie, bietet in ihren aktuellen Ausformungen gute Navigationspunkte. Als Autor vergangener Jahrhunderte bin ich von Michel de Montaigne fasziniert, der mit seinen „Essais“ bereits im Jahr 1580 zeitlos Gültiges formuliert hat. Richard David Precht, Peter Sloterdijck und Konrad Paul Liessmann, bei dem ich selbst studiert habe, bieten erstaunlich oft Orientierung. Der südkoreanische Philosoph Byung Chul Han besticht mit der Klarheit seiner Sprache und der Präzision seiner Gedanken. Der an der Universität Innsbruck lehrenden Philosophin Marie-Luisa Frick gelingt es elegant, das Gedankengut der Aufklärung komplex und einfach zugleich in modernem Gewand zu präsentieren.

Und zu guter Letzt vielleicht noch eine im Zivilen schockierende Facette: Kaum etwas ermöglicht einen derart präzisen Blick auf Problemlösungen vor einem definierten Zeithorizont wie das „Militärische Führungsverfahren.“ In einer kultivierten Anwendung auf zivile und persönliche Themen stellt es hilfreiche Tools zur Verfügung, um – eben –einen klaren Blick auf die Dinge zu entwickeln.

Um jedoch von einem guten Fundament an Theorie mit Ihnen zur Praxis zu gelangen, bedarf es des gegenseitigen Vertrauens.